Methodencurriculum

Am Helmholtz-Gymnasium werden einzelne Lern- und Arbeitstechniken nicht isoliert und mit beliebigem Inhalt in kompakten Veranstaltungen (Methodentag, Methodenwoche) vorgestellt, sondern es wurde ein Curriculum entwickelt, das einzelnen Klassenstufen jeweils die Methoden zuweist, die altersbedingt und im Hinblick auf das Fächerspektrum relevant und pädagogisch sinnvoll sind. Diese werden in das alltägliche Unterrichtsgeschehen eingebunden.

Selbstverständlich folgt dieses Curriculum den Prinzipien „Vom Einfachen zum Komplexen“ und „Von der gemeinsamen Basis zum bedarfsorientiert Modifizierbaren“, so dass am Ende der Klasse 6 alle Kinder über die methodischen Grundkompetenzen verfügen, die in den nachfolgenden Klassenstufen aufgrund der Ausdifferenzierung der Fächer und Fächerprofile von Klasse zu Klasse unterschiedlich weitergeführt werden (können).

Konkret sieht dies folgendermaßen aus: Die Verantwortung für die in der einzelnen Klasse zu vermittelnden Lern- und Arbeitsmethoden übernimmt die Pädagogische Konferenz zu Beginn des Schuljahres, die sich aus dem Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin und den Fachlehrkräften zusammensetzt. In ihr wird vereinbart, wer wann welche Methode (an Fachinhalte gebunden) einführt, so dass die anderen Fächer bzw. Fachlehrer/innen diese als bekannt voraussetzen und nutzen können. Kommuniziert wird die Einführung der Methode über das Klassenbuch, indem der betreffende Lehrer dort dies deutlich sichtbar vermerkt.

Am Ende der Klasse 6 sollen die Schüler folgende Methoden kennen (= Basiscurriculum)
  • Den Arbeitsplatz effektiv gestalten
  • Die Schultasche packen
  • Hausaufgaben organisieren
  • Heftführung
  • Vokabeln lernen
  • Lerntypenbestimmung bzw. Lernen unter Berücksichtigung des eigenen Lerntyps
  • Klassenarbeiten vorbereiten
  • Lerninhalte strukturieren
  • Fünf-Gang-Lesetechnik
  • Texte markieren und strukturieren
  • Buchvorstellung
  • Arbeiten mit Nachschlagewerken
  • Erste Schritte der Informationsbeschaffung
  • Visualisieren
  • Plakate anfertigen
  • Präsentieren im Rahmen der GFS (= Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) ab Klasse 7
  • Textgestaltung (im Rahmen des ITG-Unterrichts der Klasse 5)
  • Tabellenkalkulation (im Rahmen des ITG-Unterrichts der Klasse 6)
  • Gesprächsregeln
  • Arbeiten in kooperativen und freien Lernformen (Lernzirkel, Gruppenpuzzle, Gruppenarbeit, Freiarbeit usw.)

In den weiterführenden Klassen werden diese Methodenkompetenzen erweitert bzw. je nach fachspezifischem Bedarf „verfeinert“. Auch dies wird in den einzelnen Klassen und Klassenstufen durch die Pädagogische Konferenz festgelegt. Am Ende der Klasse 10 verfügen alle Schülerinnen und Schüler über die Lern- und Arbeitstechniken, die sie für die Kursstufe und die Abiturvorbereitung benötigen:

Klasse 7 / 8
  • Fünf-Gang-Lesetechnik
  • Schritte zur Textanalyse
  • Stichwortzettel anlegen
  • Informationsbeschaffung in Bibliothek, Internet und im (Zeitungs-)Archiv usw.
  • Hinführen zum Zitieren, Textbelege verwenden
  • Quellenangaben verfassen
  • Vortrag mitschreiben
  • Protokollieren
  • Texte überarbeiten: Textlupe, Schreibkonferenz
  • Szenisches Gestalten
  • Rollenspiel
  • Standbild
  • fiktive Texte schreiben
  • Schreibwerkstatt
  • Mit dem Wörterbuch / mit dem zweisprachigen Wörterbuch arbeiten
  • Werbespot / -film erstellen / analysieren
  • Mit Statistiken, Schaubildern arbeiten
  • Wandzeitung gestalten
  • Vortrag halten (mit medialer / digitaler Unterstützung)
  • Mindmap
  • Visualisieren
  • Eigenproduktion kritisch begutachten
  • Besuch von Lernorten (Gedenkstätte, Museum, Kloster usw.)
  • Gruppengespräch
  • Diskussionen durchführen
  • Fishbowl
  • Moderieren
  • Projektarbeit mit Dokumentation
Nur Klasse 8
  • Diagramme auswerten
  • Ein Handout erstellen
Klasse 9 / 10
  • Methoden der Informationsbeschaffung, Bewertung und Verarbeitung
  • Rezitieren
  • Texte erarbeiten mit dem Stift
  • Exzerpieren
  • Mit Fachbegriffen arbeiten
  • Textanalyse und Anwenden von Interpretationsansätzen
  • Arbeiten mit dem einsprachigen Wörterbuch
  • Filmsequenzen analysieren
  • Bilder analysieren
  • Karikaturen analysieren
  • Recherche „vor Ort“
  • Lebenslauf schreiben
  • Bewerbungsschreiben verfassen
  • Bewerbergespräch führen