Studienfahrt Salzburg

Montag:
Der frühe Vogel fängt den Wurm… Unser Tag begann um Viertel vor sechs morgens, als sich 29 leicht übermüdete Menschen vor der Schule zur Abfahrt trafen.
Bald stieß auch Busfahrerin Tanja zur Gruppe und die Fahrt konnte beginnen.
Das Ziel: Salzburg (eventuelles Verirren während der Fahrt möglich).
Folge: Die Gruppe zieht Google Maps zurate.
Nach langer Fahrt mit mehr oder weniger erholsamem Schlaf erreichten wir unser erstes Zwischenziel, den Obersalzberg mit nur einer Dreiviertelstunde Verspätung. Aufgrund dessen war die geplante Führung wegen Zeitmangels unserer Führer (Zitat Frau Binder) verkürzt. Trotzdem erfuhren wir viel Schockierendes über die Propaganda Hitlers und die Geschichte des Obersalzberges.
Nach einer Erholungspause im Bus, um die aufgenommenen Informationen verarbeiten zu können, gelangten wir an den berühmten Königssee und genossen die Landschaft. Eine Wanderung, die bei den Sportlern nicht gerade Begeisterung hervorrief, durfte natürlich auch nicht fehlen.
Im Laufe des Tages kam es zu keinen weiteren Verspätungen und so erreichten wir pünktlich um 18:30 Uhr das A&O-Hostel in Salzburg (Die „Wiener”, deren Fahrt um neun Uhr vormittags begann, waren bereits fünf Stunden vorher an Salzburg vorbeigezogen).
Kaum angekommen, brachen wir zum gemeinsamen Abendessen in die l’Osteria auf, wo uns die schockierende Entdeckung erwartete, dass die Pizza gefühlte Ausmaße eines ganzen Bleches aufwies. Und da man schon einmal in der Innenstadt war, entschloss sich die Gruppe zu einer kleinen Entdeckungstour. Allerdings hatten wir dabei nicht bedacht, dass man im Dunkeln nichts sehen kann und so kehrten wir schon sehr bald wieder ins Hostel zurück.

Dienstag:
“Und was steht heute auf dem Plan?”, war die erste Frage nach dem Aufstehen. Eine ganztägige Fahrradtour bei 8° C und Nieselregen. Aber keine Angst, im Nachhinein war es viel besser, als es sich jetzt anhört. Auch heute ging es früh aus den Federn und nach der Fahrradzuteilung fuhren wir los. Schon bald kamen wir am Schloss Hellbrunn aus dem 17. Jahrhundert an, wo wir besonders die über 400 Jahre alten Wasserspiele beobachten und am eigenen Leib erfahren durften, da man jederzeit von diversen Wasserfontänen aus unerwarteten Richtungen überrascht werden. Als Erinnerung: Es hatte 8° C Außentemperatur und spätestens jetzt war auch jeder wach. Unser nächstes Ziel war das Salzbergwerk Hallstein; der Weg war mit zahlreichen Strapazen verbunden, wie z. B. eine dreiviertelstündige Bergauffahrt, welche das Wohlbefinden von manchen Personen (Lena :)) krankenhausreif schwächte. Was die anderen Personen betraf: Trotz zahlreicher Motivationsversuche von Seiten Frau Binders, stiegen die meisten nach ca. 50 m Fahrt bergauf ab und entschlossen sich, das Fahrrad den restlichen Weg nach oben zu schieben. Aber war man erst einmal oben angekommen, konnte man die beeindruckende Aussicht genießen. Es ging ab die Tiefen des Salzbergwerks, wo uns eine Führung mit zahlreichen Nebeneffekten, wie aufregenden Rutschpartien und einer geheimnisvollen Bootsfahrt, erwarteten.
Die Talfahrt, für uns spaßig, für die Lehrer eher nicht, beendete unsere Tour; so kamen wir müde, aber glücklich darüber durchgehalten nach haben in Salzburg zurück.
Nun wurde nur noch dem dringenden Bedürfnis nach Essen und einer warmen Dusche gefolgt und so endete auch schon der zweite Tag.

Mittwoch:
Ein Tag an dem sämtliche Schrittzählerapps meldeten: Sie haben Ihr tägliches Schrittziel erreicht! An diesem Tag wurde sich mit Salzburg aus verschiedenen Perspektiven beschäftigt.
Wir starteten mit einer Tour, die alle Mozart-relevanten Plätze Salzburgs umfasste. Sie begann mit einer Audioguide-Tour durch Mozarts Wohnhaus. Nach einem Stopp im Mozarteum wurde die Tour mit einer Führung durch das Geburtshaus beendet.
Die anschließenden zwei Stunden Freizeit verbrachten wir damit, in Kleingruppen durch die Stadt zu schlendern und nach Essen zu suchen. Um etwa 13 Uhr, gewohnheitsmäßig auch etwas später, wurden wir von zwei Freunden von Frau Schilli durch Salzburg geführt. Die Führung begann am Mirabell-Schloss, ging weiter auf den Kapuzinerberg, durch die Stadt und endete am Dom. Durch die Erfahrung der ansässigen Führer konnten wir die Stadt aus einer ganz persönlichen Perspektive erleben. Die anschließende Freizeit gestaltete sich als vielfältig. Manche Schüler beschlossen Souvenirs zu kaufen, andere suchten ein Restaurant auf und wieder andere gaben sich mit dem Fernsehprogramm im Hostelzimmer zufrieden.

Donnerstag:
Unser letzter Tag vor der Abreise begann mit einem brutalen Weckerklingeln um sechs Uhr morgens, denn Abfahrt war um acht Uhr. Mit dicken Wintersachen ausgestattet, machten wir uns auf den Weg zu den Eisriesenwelten: Der größten Eishöhle in ganz Europa, mit einer Länge von 40 km, jedoch ist nur der erste Kilometer mit Eis bedeckt und für die Öffentlichkeit, also auch für uns, begehbar. Aber um überhaupt zu dieser Höhle zu gelangen, mussten wir den Berg (in Winterklamotten bei 20° C) hinaufkraxeln und ein paar Höhenmeter mithilfe einer Seilbahn überwinden.
Oben entschädigte uns ein grandioser Ausblick für jede Art von Anstrengungen, was zur Folge hatte, dass erst einmal sämtliche Kameras gezückt und Fotos gemacht wurden.
Unser junger, motivierter Guide drückte gleich zu Anfang Einzelnen eine Öllampe in die Hand, um den Durchblick in der dunklen Höhle zu garantieren, allerdings gepaart mit dem Hinweis doch bitte den Vordermann nicht anzufackeln.
Und schon startete unsere zweistündige Tour über 1400 Treppenstufen. Dabei bewunderten wir verschieden große Eisschichten mit einem Durchmesser von bis zu 25 m, die sogar teilweise mit etwas Vorstellungskraft sogar individuell interpretierbare Tierformen annehmen konnten.
Kaum aus der Höhle draußen, startete das Aufwärmen in der Sonne. Wir setzten unser Programm fort, indem wir mit dem Bus etwas weiterfuhren, um den “Sound of music trail” zu erklimmen (sehr zum Ärger der Sportler, die beschlossen, unten am Bus auf uns zu warten …).
Und da soviel Sportprogramm auch einen kulturellen Ausgleich erfordert, beschlossen die Mädchen und Ege am Abend, gemeinsam mit Frau Binder und Frau Schilli ins Konzert zu gehen. Der Abend wurde nach dem Konzert noch mit einem Drink in einem afrikanischen Café abgerundet.

Freitag:
Und ein letztes Mal klingelte unser Wecker in Salzburg.
Unser heutiges Ziel war die Hohensalzburg, die nach einer Fahrt mit der Zahnrad-Bahn ausgiebig erschlossen wurde. Auch eine Audioguide-Tour durfte hier nicht fehlen. Diese führte uns auf den Burgturm von dem aus wir einen guten Blick auf Salzburg und seine Umgebung hatten. Anschließend teilte sich die Gruppe je nach Interesse auf verschiedene Attraktionen auf. Zur Alternative standen das Trakl-Museum, der Salzburger Wasserspiegel und das Museum der Moderne, wobei das Trakl-Museum geschlossen war. Um erneut unsere Flexibilität unter Beweis zu stellen, gingen wir stattdessen einfach auf dem Mozartplatz einen Kaffee trinken.
So hatten wir auch noch ausreichend Zeit, um unsere Koffer für die Abfahrt um 14 Uhr zu packen.
Und da ein kleiner Zwischenstopp mittlerweile bei uns schon fast obligatorisch zu sein schien, hielten wir am Porsche- Museum Mattsee. Dort hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Automodelle begutachten und, den Simulatoren sei Dank, auch ausprobieren zu können.
Nun folgte nur noch die Restrückfahrt, die von den meisten dazu genutzt wurde, (eventuellen) Schlafmangel auszugleichen. Um Punkt Mitternacht erreichten wir das Helmholtz-Gymnasium, wo wir von unseren Eltern freudig begrüßt wurden.

Wir möchten uns bei Frau Schilli und Frau Binder dafür bedanken, dass sie die eigentlich nach Weimar geplante Studienfahrt so kurzfristig übernehmen konnten, und dafür, dass sie ein sehr vielfältiges Programm in dieser kurzen Zeit aufgestellt haben, wodurch alle Geschmäcker bedient waren. Trotz Anstrengung erlebten wir eine ereignisreiche und spannende Woche und blicken immer wieder gerne mit Freude auf die Fahrt zurück. (Kathrin Algner, Charlotte Kark)

Vor der Eishöhle der Eisriesenwelten