Universititätstag

Universitätstag in Freiburg – Einblick in die Welt der modernen Molekularbiologie

Ein Tag lang in die Rolle echter Wissenschaftlerinnen schlüpfen – genau das durften Hannah Guttenberg und Karla Müller beide aus der K2 vom Helmholtz-Gymnasium beim Universitätstag in Freiburg erleben. Gemeinsam mit 40 weiteren ausgewählten Schülerinnen und Schüler aus ganz Baden-Württemberg durften sie am Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Freiburg tief in die faszinierende Welt der modernen Molekularbiologie eintauchen.

Der Tag begann früh. Schon um 7 Uhr ging es mit dem Zug Richtung Freiburg. Kaum angekommen, standen die beiden in weißen Kitteln, umgeben von Hightech-Geräten und Reagenzgläsern, mitten in einem echten Forschungslabor. „Als wir die vielen Geräte gesehen haben, fühlten wir uns plötzlich wie in einer Netflix-Serie über Wissenschaftlerinnen. Nur dass diesmal wir selbst die Forscherinnen waren“, erzählt Hannah begeistert.

Hochschuldozent Jan Brix gestaltete den Tag abwechslungsreich mit spannenden Theorie- und Praxiseinheiten rund um das Thema Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Das erste Experiment des Tages war eine PCR-Mutationsanalyse, mit der untersucht wurde, ob in einer bereitgestellten DNA-Probe eine Mutation vorlag. Jeder Teilnehmende pipettierte dafür den eigenen Reaktionsansatz. Während die DNA-Proben im Thermocycler vervielfältigt wurden, begann bereits die Vorbereitung des nächsten Versuchs: dem Western Blot, einem Verfahren, mit dem Proteine mithilfe spezifischer Antikörper nachgewiesen werden.

Um den Ablauf nachvollziehen zu können, erklärte Jan Brix anschaulich, wie Proteine zunächst elektrophoretisch aufgetrennt und anschließend auf eine Membran übertragen („geblottet“) werden. Danach wurden den Ansätzen nacheinander zwei verschiedene Antikörper hinzugegeben, die jeweils ganz bestimmte Proteine erkennen. So konnten die Schülergruppen, jede mit einem anderen Antikörper, am Ende ihre Ergebnisse vergleichen.

Neben den molekularbiologischen Methoden beeindruckte die Aktualität der Themen: Prionen, jene gefährlichen Eiweißstoffe, die Krankheiten wie BSE oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslösen können, sind bis heute Gegenstand intensiver Forschung und regelmäßig Thema in den Medien.

Trotz der vielfältigen molekularbiologischen Methoden blieb noch Zeit für den Blick über den Reagenzglasrand: Eine Führung durch das Institutsgebäude und ein Überblick über die vielfältigen Studienmöglichkeiten im Bereich Medizin und Naturwissenschaften rundeten den Tag ab.

Mit vielen neuen Eindrücken, einem dicken Laborprotokoll und echter Begeisterung für die Wissenschaft kehrten Hannah und Karla schließlich nach Karlsruhe zurück. „Es war faszinierend zu sehen, wie Theorie und Praxis plötzlich zusammenpassen und wie viel man als Schüler schon verstehen und selbst machen kann“, fasst Karla den Tag zusammen. Hannah ergänzte: „Mein Entschluss nach dem Abitur Biologie zu studieren, hat sich nach dem Tag im Forschungslabor verfestigt“.

Ein herzliches Dankeschön an das Team der Universität Freiburg besonders an Dr. Jan Brix und Ingo Kilian und an Frau Dr. Wolff für die Organisation dieses besonderen Tages.